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JETZT WIRD ALLES ANDERS ...
So 23/04/23
11:00 Uhr
- 13:00 Uhr
Hagen
Hagenring-Galerie
Eilper Straße 71-75 (Wippermann-Passage)
58091 Hagen
Fon +49(0)2331 – 28779
>> Link zum Veranstalter
In dieser Ausstellung werden späte und frühe Werke Jürgen Schlothauers (1948-2022) gemeinsam mit aktuellen Arbeiten seiner früheren Schülerin Sarah Andree gezeigt. Jürgen Schlothauer studierte u.a. an der Kunstakademie Düsseldorf bei Josef Beuys freie Kunst. Im Anschluss widmete er sich als Kunstpädagoge am Reichenbach-Gymnasium in Ennepetal intensiv der Vermittlung eines grundlegend künstlerisch-ästhetischen Verständnisses bei seinen Schüler*innen. In seinem Ruhestand wandte er sich dem eigenen künstlerischen Schaffen zu, wurde 2013 Mitglied im Hagenring.
Auch Sarah Andree gehört zu denen, die in den Genuss des Kunstunterrichts bei Jürgen Schlothauer kamen. Seiner Unterstützung hatte sie es zu verdanken, dass sie sich nach dem Abitur 2000 zu einem Studium der freien Kunst entschloss. Nach einem Jahr an der AKI in Enschede (NL) wechselte sie an die Kunstakademie Münster in die Klasse von Hermann-Josef Kuhna (Schwerpunkt Malerei). Sie wurde Meisterschülerin (2004) und schloss 2007/08 ihr Studium der freien Kunst mit dem Akademiebrief ab. Seit 2009 lebt und arbeitet sie als freischaffende Künstlerin in Köln.
Die beiden blieben stets in Kontakt und im Austausch über die künstlerische Auseinandersetzung. Auf seine Empfehlung hin bewarb Sarah Andree sich 2020 erfolgreich beim Hagenring. Bereits damals fassten sie den Entschluss einer gemeinsamen Ausstellung in der Hagenring Galerie. Im April 2022 starb Jürgen Schlothauer nach langer Krankheit. Dank der Unterstützung seiner Familie kann die gemeinsame Ausstellung dennoch stattfinden. Der Titel der Ausstellung ist entlehnt vom Bildtitel „Ende einer Heldenreise - jetzt wird alles anders“. Über diese Reihe mit ironischen Anspielungen auf wieder erstarkend Heldenverklärung im medialen Bild- und Sprachgebrauch der letzten 10 Jahre haben sich beide intensiv ausgetauscht. Die Arbeiten zeigen keine „Alltagshelden“ sondern alte Stofftiere in einer Sporttasche. Das gewährte bildnerische Mittel der Unschärfe verhindert allerdings diese eindeutige Zuordnung der Motiv-Vorlage Als Ausgangspunkt für ihre Arbeiten dient Sarah Andree die an metallenen Oberflächen gespiegelte, gegenständliche Wirklichkeit. Mit der damit einhergehenden Diffusität tritt der Verlust der gegenständlichen Wiedererkennbarkeit ein. Gleichzeitig gewinnen ihre Bilder aber auf der Seite der Abstraktion und des rein Malerischen. Diese ‚Spiegelbilder‘ initiieren also eine auf das Sehen zielende Malerei.
Jürgen Schlothauer bleibt lebenslang Natur-verbunden: Gebirge, Felsen, Rinnen, Abbruchkanten, Moore waren Anreger und Vorbild für seine Bildproduktion. Ab 2010 tauchen Figuren/Figürliches/Körperteile in Kombination mit Landschaft auf. Figuren aus florentiner Skizzenbüchern, Blindzeichnungen aus Mitschriften von Pina Bausch Tanztheaterstücken, private Albumbilder durchlaufen experimentierend einen malerischen Transformationsprozeß, der zu vexierbildhaften Ergebnissen führt. In diesen Bild-er-findungen überlagern sich verschiedene Motive - gegenständliche, figürliche und abstrakte, liefern für die Bildentwicklung inhaltliche und ästhetische Energien, wobei letztlich Körper und Gegenstandsteile nur noch als Fragmente zugunsten des Bildganzen in expressiv-abstrakter Manier auftauchen.
2018 nannte Jürgen Schlothauer seine Ausstellung im Hagenring „kann sein...“, dieser Titel spielt in seiner Offenheit mit Möglichkeiten der Bedeutung und der Existenz, was die zwischen Figuration und Abstraktion angelegten Arbeiten nahelegen. Ein stimmiges Bild zu gewinnen ist Schlothauers wichtigstes Ziel. Fragmente der Wirklichkeit werden zu neuen komplexen Bildelementen, die sich überlagern und durchdringen- Figuren und Szenen sind zergliedert, gewendet, durchlöchert, auf verschiedenen Bildebenen positioniert, überlagert und wieder verbunden, der Entscheidungsprozess folgt dabei nicht mehr der Logik des Motivs, sondern den gestalterischen Kriterien als Logik des Bildes.
Jetzt wird alles anders: wir sind konfrontiert mit „hinterlassenen“ Bildern, ohne Rücksprache gilt es in Resonanz auf die Bilder den Verbindungen von Fragmenten zu gestalthaften Zusammenhängen nachzuspüren, im aktiven Wahr-nehmen das, was „sein kann“ zu entdecken.
Termine:
Vom 23.04.2023 bis zum 21.05.2023
von 17:00 Uhr - 19:00 Uhr
von 17:00 Uhr - 19:00 Uhr
von 11:00 Uhr - 13:00 Uhr