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Résurgence(s)
Mo 06/02/23
14:00 Uhr
- 18:30 Uhr
Essen
Deutsch-Französisches Kulturzentrum Essen e.V.
Brigittastraße 34
45130 Essen
Fon +49 201 / 88 42 325
>> Link zum Veranstalter
Fotografien von Jean-Michel André, Lucie Pastureau, Lionel Pralus
Deutsch-Französisches Kulturzentrum, Brigittastr. 34, 45130 Essen
Bis zum 27. 02. 2023 (Mo. u. Do. 14:00-18:30 Uhr, Mi. 10:00 – 17:00 Uhr)
Unter der Schirmherrschaft von Thomas Kufen, Oberbürgermeister der Stadt Essen
Vernissage ǀ Mi. 21. September ǀ 18h30 ǀ Deutsch-Französisches Kulturzentrum
Ausstellungseröffnung und Diskussion mit den Künstlern auf Deutsch und Französisch
Grußwort: Julia Jacob, erste Bürgermeisterin der Stadt Essen
Um Anmeldung an dfkz@stadtbibliothek.essen.de wird gebeten
Kontakt: David Babin / Julia Braverman ǀ dfkz@stadtbibliothek.essen.de
Bildmaterial in Druckauflösung auf Nachfrage
[Die Ausstellung]
Die Ausstellung beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Industriekrise und des sozialen Wandels auf die Landschaft und die Natur sowie auf die Menschen und die Arbeitswelt. Die präsentierten Künstler behandeln diese Themen auf eine persönliche Weise und vertreten dabei originelle künstlerische Positionen.
[Hintergründe]
RÉSURGENCE[S], auf Deutsch WIEDERERSCHEINUNG[EN] soll der Eckstein eines fotografischen Austausches zwischen der Stadt Essen und der Region Hauts-de-France werden. Ziel ist es, die Grundlage für eine Kooperation zwischen den lokalen Vereinen (Institut pour la photographie, Pôle photographique und Centre régional de la photographie in Hauts-de-France / Centre Culturel Franco-Allemand und Kunsthaus in Essen) zu erschaffen. Diese erste Gruppenausstellung der französischen Fotografen Jean-Michel André (auch Kurator der Ausstellung), Lucie Pastureau und Lionel Pralus soll die ersten Kontakte zwischen den beiden Regionen herstellen.
[Die Künstler*innen und ihre Werke]
Jean-Michel André wurde 1976 geboren und machte seinen Abschluss in Fotografie an der Ecole des Gobelins. Er lebt derzeit in Nordfrankreich und wird von der Galerie Sit Down (Paris) vertreten, die seine Arbeiten regelmäßig ausstellt. Seine Fotografien sind Teil der Sammlungen der Bibliothèque nationale de France, der Fondation Clément und der Fondation Neuflize OBC.
Seit mehr als zehn Jahren verfolgt Jean-Michel André eine fotografische Arbeit, die zwischen Kunst und Dokumentation schwebt. Seine Vision des Territoriums ist ebenso poetisch wie politisch und sein Werk befasst sich mit Fragen der Grenzen, der Migrations- und Wirtschaftsströme und der damit verbundenen Veränderungen.
Die im Centre Culturel Franco-Allemand ausgestellten Fotografien gehören zu der Serie Ici et Maintenant, die der Künstler mit den Bewohnern der Siedlung Résidence du Parc in Méricourt erschaffen hat. Das Ziel war eine dauerhafte und sensible Spur dieser Gartenstadt im Bergbaubecken der Region Nord Pas-de-Calais vor und während ihrer Sanierung (2018-2021) zu erhalten. Die Geschichte dieser in den 1920er Jahren errichteten Siedlung beginnt mit der Ankunft von Bergarbeitern, die ein vom Ersten Weltkrieg verwüstetes Gebiet wiederaufbauen und beleben sollten. Es waren Generationen von Männern, Frauen und Kindern, die diese Siedlung zu dem gemacht haben, was sie heute ist: ein von der UNESCO klassifiziertes Kulturerbe.
Lucie Pastureau studierte am Institut d'Arts Visuels in Orléans und ging anschließend an die Ecole Nationale des Arts Décoratifs in Paris (Fachbereich Fotografie). Sie schloss ihr Studium 2008 mit Auszeichnung ab und gründete im selben Jahr zusammen mit Lionel Pralus und Hortense Vinet das Kollektiv Faux Amis.
Fasziniert vom Alltäglichen stellt sie die kleinen Dinge des gewöhnlichen Lebens in den Mittelpunkt ihrer fotografischen Erzählung. Sie interessiert sich vor allem für Übergangsperioden (Adoleszenz, Ausbruch aus dem Familienkokon, Aufenthalt in einer Einrichtung) und geschlossene Welten, in die man eindringen muss. Mithilfe der Fotografie versucht sie, die inneren Umwälzungen einzufangen, die jedoch oft unsichtbar sind. Im Kollektiv Faux amis forscht sie zu Fotografie und Text, wobei sie unterschiedliche Techniken verwendet (Video, Installation, Druck). 2012 tritt sie der Agentur Hans Lucas bei und arbeitet seitdem regelmäßig für die Presse, hauptsächlich für die Zeitung Le Monde.
Die im Kulturzentrum gezeigte Serie Géophonie entstand 2021 auf Einladung der Brasserie-Centre d'art, das Dorf Foncquevillers (Nord) zu fotografieren. Lucie Pastureau hat in dieser Arbeit den Fokus auf die Verbindung der Einwohner mit der sie umgebenden Tier- und Pflanzenwelt gelegt.
"Géophonie, was kultiviert wird und was verwildert".
„Wie immer ist es das Licht, das entscheidet. Es ist so stark, dass man ins Dunklere gehen muss. [...], und dann einige verschlossene Gesichter, die sagen: Nein, ich brauche keine Fotografien. Ich schon, aber was nützt es, all diese Bilder von bereits erlebten Dingen aufzubewahren? [...] Ich sehe das Leben doppelt, ich sammle, aber ich brauche immer mehr davon.“
Lionel
Pralus wurde 1982 in Tours geboren. Er lebt und arbeitet in Lille. Nach seinem Studium der Kunstgeschichte an der
François Rabelais Fakultät in Tours besuchte er das Institut d'Arts Visuels in Orléans und erhielt sein Diplom für bildende
Künst e mit Auszeichnung im Fach Objektdesign. Anschließend studierte er an der École Nationale Supérieure des Arts
Décoratifs und schloss sein Studium im Fach Fotografie mit Auszeichnung ab. 2008 gründete er zusammen mit Lucie
Pastureau und Hortense Vinet das K ollektiv Faux Amis einen « dreiköpfigen Künstler » der die Fotografie, das Video und
die Installationskunst erforscht. Seit 2012 ist er Mitglied des Hans Lucas Studios.
Lionel Pralus interessiert sich dafür, wie Fotografien mit der intimen Geschichte der Fotografierten oder der Betrachter interagieren. Manchmal arbeitet er mit Archivbildern, um zum Beispiel ihre Bedeutung zu verändern oder sie in neuen Fotografien zu verarbeiten. Es ist das narrative Potenzial, das den Betrachter letztendlich dazu bringt, sich mitnehmen zu lassen, ohne sich die Frage nach echt oder unecht zu stellen, die ihn interessiert.
In den beiden im Centre Culturel Franco-Allemand ausgestellten Werken hat Lionel Pralus das Menschliche in der Arbeitswelt aufgespürt, das Individuum in einer Welt der Standardisierung.
Für das Werk Apparitions 1, das sich zwischen Zeichnung, Abdruck und Fotografie bewegt, fertigte er Cyanotypien auf der Grundlage von Archivfotografien aus dem Bassin Minier an, einem Gebiet, das von seiner Bergbaugeschichte geprägt ist. Die Archivfotografien erscheinen teilweise; gespenstische Formen durchwandern diese Räume der Erinnerung; Gesichter tauchen auf, andere verschwinden, aber alle scheinen eindringlich Zeugnis abzulegen und aus der Vergangenheit aufzutauchen.
In Apparitions 2 ist es die Welt der Textilarbeiter, die erforscht wird. Hier tauchen andere Formen auf, Gruppen von Menschen, Gebäude, Arbeitsorte und Orte der Erinnerung.
Die Cyanotypie, eine traditionelle Technik der Fotografie, verwischt Raum und Zeit und lässt den Betrachter in eine Zwischenwelt eintauchen.
Eintrittspreise:
Termine:
Vom 21.09.2022 bis zum 27.02.2023
von 14:00 Uhr - 18:30 Uhr
von 10:00 Uhr - 17:00 Uhr
von 14:00 Uhr - 18:30 Uhr